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Heizung und Warmwasserbereitung:


Wie groß die Einsparmöglichkeiten bei Heizung und Warmwasserbereitung sind, hängt von der Ausgangssituation ab - gering bei Niedrigenergiehäusern, hoch bei ungedämmten Altbauten mit zugigen Fenstern und veralteten Heizungen.

Vor größeren Baumaßnahmen sollte man unbedingt einen unabhängigen Berater zu Rate ziehen.

In Verbindung mit anderen, sowieso anstehenden Maßnahmen wie z.B. neuer Dachdeckung, neuen Fenstern und neuem Putz kann die Energieeffizienz eines Hauses kostengünstiger gesteigert werden.
Mangelhafte Bauausführung kann jedoch dazu führen, dass die Maßnahme nicht nur wenig wirksam, sondern auch Substanz schädigend sein kann; siehe Beispiele.
Auch dickste Isolierungen nutzen umso weniger, je mehr undicht montierte Fenster, Rollokästen, Türen, Lücken in der Isolierung und Gurtbandschlitze Zugluft ermöglichen.

Mit einem preiswerten/ausgeliehenen Infrarotthermometer kann man sehr einfach und meist ausreichend genau Kältebrücken erkennen - es funktionert im Grunde wie eine Wärmebildkamera, misst jedoch immer nur den anvisierten Bereich und nicht bildgebend eine ganze Fläche.
Achtung: einfache Geräte verwenden einen festen Emissionsfaktor von normalerweise 0,95, der brauchbare Messergebnisse für Haut, Plastik, Lacke, Putz, Stein und Holz, aber z.B. nicht Metall liefert.
Infrarotmessungen empfehlen sich nicht nur vor der Renovierung, sondern auch unbedingt danach, um eventuelle Baumängel zu entdecken.

Besonders bei Häusern mit Vollwärmeschutz und dichten Fenstern, Rollokästen, Gurtbandschlitzen und Türen empfiehlt sich der Kauf eines speziellen digitalen Feuchtemessgerätes (eventuell mit Taupunktanzeige), um Feuchteschäden vorzubeugen - einige elektronische Wetterstationen enthalten diese Funktion(en) bereits, reagieren aber oft recht langsam.

Volkswirtschaftlich gesehen wäre ein Kompromiss zwischen zielgerichteter Förderung dezentraler regenerativer Energien und vernünftiger Wärmedämmung anzustreben.
Einseitig Häuser mit extrem viel Geld und Materialaufwand "tot" zu dämmen und weiterhin teure Energie zu importieren, ist der falsche Weg.
Besser wäre, lokal und wertschöpfend für die Region mehr alternative Energien zu erzeugen, daran die Bürger finanziell zu beteiligen und dafür weniger Geld für Dämmung auszugeben.

Unsachgemäße Dämmung kann Schäden durch Nässe in und an der Mauer und Schimmel verursachen.
Wie sich der gesamte Aufbau der Schichten Mauerwerk, Dämmung usw. auswirkt, kann man hier berechnen:

Voreingetragenes Beispiel mit 400 mm Poroton, 100 mm Mineralfaserplatten und Putz.
Nach Süden orientierte, auch im Winter von der Sonne beschienene, gut isolierende und speichernde Wände, z.B. aus 36 cm dickem Poroton, sollten nach neueren Kalkulationen nicht zusätzlich isoliert werden, weil der Einstrahlgewinn höher liegen kann als die Reduzierung der Abstrahlung durch zusätzliche Isolation.
Je dunkler die entsprechenden Außenwände sind, desto mehr Sonnenenergie nehmen sie auf (im Sommer nachteilig; Beschattung durch Rollos, Markisen oder auch Laubbäume und -büsche erforderlich).
Diese Energie wird über Stunden, auch noch nach Sonnenuntergang, an die Innenräume abgegeben.
Ideal wären schwarze, aber dann leider hässliche Wände mit Glasabdeckung und Rollos (als Sonnenschutz im Sommer) für die gesamte Fassade als einfache passive Sonnenkollektoren.
Kompromiss: Außenwände in pastelligen Erdfarben; weiße Farbe vermeiden.

Auch sonnenbeschienene Fenster- und Glastürflächen wirken wie passive Sonnenkollektoren und können in der Heizperiode erheblich zur Energieeinsparung beitragen, wenn die Sonneneinstrahlung nicht durch Rollos usw. behindert wird.
In kalten Nächten oder an sehr kalten Tagen mit bedecktem Himmel empfiehlt es sich hingegen, die Rollos zu schließen - hat man aber moderne 3-Scheiben-Isolierglasfenster, bringt das kaum noch was.

Zu groß gewachsene immergrüne Bäume und Büsche, die Wände und/oder Fenster im Winter erheblich beschatten, kleiner schneiden oder entfernen.

Nach einer alten Bauregel soll bei Verbundwänden die Dampf- oder Feuchtedurchlässigkeit von innen nach außen zunehmen, um Nässe und damit Schimmelbildung im Gebäude möglichst zu vermeiden.
Siehe auch: Tabelle "Wasserdiffusionswiderstandszahl µ".
Beispiel für einfache und preiswerte zusätzliche Wärmedämmung im Bereich Kehlbalken im Dach: Skizze und Foto
Ergebnis: gerechnet 6 % Energieeinsparung; gefühlt wesentlich mehr; im Winter wärmer und im Sommer kühler. Besonders empfehlenswert bei ins Treppenhaus offenen Räumen.

Berechnung der Ergebnisse bei Dämmung eines Hauses: EXCEL-Datei ohne Viren und Makros. Mit Beschreibung auf dem Tabellenblatt unter Listen und Diagramm.

Moderne Brennwert-Niedertemperaturheizungen verbrauchen um 40 % weniger Energie als 20 Jahre alte Installationen.
Siehe Diagramm; ohne manuelle Nachregelung und Bedienung (z.B. Zündflamme des vom Warmwasserkessel getrennten Heizkessels im Sommer aus) hätte die alte Heizung zusätzlich 5 bis 10 % mehr Gas verbraucht: Weniger Gasverbrauch durch neue Heizung: Diagramm.

Wärme-Sonnenkollektoren für Einfamilienhäuser und nur zur Warmwasserbereitung rentieren sich oft nicht, weil die Kosten für Kollektoren, Rohrinstallation und normalerweise größeren Boiler etwa 30 mal höher sind als die eingesparten Energiekosten pro Jahr. Der Wirkungsgrad liegt zwar mit 60 bis 75 % vier- bis fünfmal so hoch wie bei Fotovoltaik, in der Nacht und bei trüben Tagen erzeugen sie aber auch keine Energie - besonders im Winter bei hohem Energiebedarf leisten sie wenig; zusätzlich kann noch Schnee oder Reif die Kollektoren unwirksam machen (winterlichen Belag durch Heizen abzuschmelzen, verringert den Wirkungsgrad nochmals erheblich).
Manche Werbung ist mit Vorsicht zu genießen: wenn z.B. versprochen wird, dass man mit der Anlage bis 1000 Euro spart, aber für Heizung (Hz) und Warmwasser (WW) nur 800 Euro pro Jahr zahlt!?
Soll die Anlage nur für WW genutzt werden, würden z.B. Verbrauchskosten von 800 Euro pro Jahr für Hz plus WW anfallen und 25 % davon durch WW verursacht, könnten die Wärmekollektoren circa die Hälfte = 800 * 25 % * 0,5 = 100 Euro pro Jahr sparen. Man könnte mehr Kollektoren anbringen und damit auch die Heizung unterstützen - aber das wird merklich teurer und gerade im Winter gewinnt man am wenigsten Energie.
Und wohin im Sommer mit der hohen Wärmeenergie? Fotovoltaik ist da flexibler und meist kostendeckend, benötigt allerdings (noch) höhere Investition.
Betreibt man parallel zu Wärmekollektoren ein Blockheizkraftwerk, addieren sich die Nachteile: im Sommer hat man zu viel Wärme, im Winter zu wenig.

Am einfachsten bleibt, die Temperatur den Wohnbedingungen entsprechend möglichst weit zu senken und beim Warmwasserverbrauch zurückhaltend zu sein.
Statt Fenster lange gekippt zu halten, empfiehlt sich mehrfach Stoßlüften am Tag .

Mit Holz oder Pellets befeuerte Heizungen und Biomassekraftwerke ersetzen immer mehr fossile Energien: Fachagentur nachwachsende Rohstoffe.
Die Behauptung der Papier- und Pressspanplatten erzeugenden Industrie, dass schon mehr Holz für Heizung und Biobrennstoffe verbraucht wird, als nachwächst, ist zumindest nicht überall richtig: im Landkreis Bayreuth z.B. könnte nach Aussagen der Fachleute vor Ort mindestens dreimal so viel Holz zum Heizen geschlagen oder gesammelt werden; und dies, ohne Nutzholz guter Qualität zu verfeuern.
Die zusätzliche Nachfrage nach Holz ließ allerdings die bisherigen Dumpingpreise steigen - gut für das Auskommen der Waldbesitzer und nachteilig für die Holz verarbeitende Industrie.
Wie sinnvoll und wertschöpfend unser Geld bei uns in der Region investiert werden kann, zeigt ein Artikel aus dem Nordbayerischen Kurier:
"Ein Schatz im Wald" von Peter Engelbrecht


Trotz Fernsehen, Radio, Komputer und Internet wird immer noch viel zu viel Papier für Werbung und Dokumentation verbraucht - die erste Wahl wäre, dort zu reduzieren.